"Die wichtigsten Ressourcen bei der Organspende sind Vertrauen und Glaubwürdigkeit", sagte Steinmeier der Zeitung "Welt am Sonntag". Er sei "entsetzt und enttäuscht" über die jüngsten Organspende-Skandale und die Verantwortungslosigkeit der beiden beteiligten Mediziner. Der 56-jährige Politiker hatte seiner Frau vor zwei Jahren eine Niere gespendet.
###mehr-artikel###
Seiner Frau und ihm gehe es gut, sagte Steinmeier. Er verwies zugleich darauf, dass jedes Jahr mehr als 1.000 Menschen in Deutschland sterben, weil nicht genügend Spenderorgane zur Verfügung stehen. Zur Wiederherstellung des Vertrauens in das Organspende-Verfahren müssten Politik, Ärzteschaft und die beteiligten Organisationen schnell und entschieden handeln.
Mehr Kontrollen
An Kliniken in Regensburg und Göttingen sollen Daten zum Vorteil bestimmter Patienten manipuliert worden sein, die auf ein Spenderorgan warteten. Bei einem Spitzentreffen zum Organspende-Skandal auf Einladung von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatten sich die Teilnehmer am vergangenen Montag auf mehr Kontrollen und staatliche Aufsicht verständigt.
Bund und Länder sollten künftig in der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) vertreten sein. Die Stiftung koordiniert die Organspenden in Deutschland. Bund, Länder und die Organspende-Institutionen wandten sich aber gegen Forderungen
von Patientenschützern und der Opposition, die Organspende ganz in staatliche Hände zu legen.