Zollitsch: Eheberatung kostet weniger als Scheidungen

Zollitsch: Eheberatung kostet weniger als Scheidungen
Gegen Ehekrisen empfiehlt der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch mehr Vorbeugung.

Die Ausgaben etwa für Eheberatung stünden in keinem Verhältnis zu den Kosten, die durch Beziehungskrisen dem Gemeinwesen entstünden, sagte Zollitsch am Dienstag bei einem Neujahrsempfang des Erzbistums in Freiburg. Zollitsch, der auch der katholischen Deutschen Bischofskonferenz vorsitzt, wies darauf hin, dass bei jedem dritten Scheidungsfall einer der Partner zum Sozialhilfeempfänger werde - und mit ihm oft auch die Kinder.

Nach Überzeugung des Erzbischofs werden die negativen Folgen von Ehescheidung gesellschaftlich zu wenig ernst genommen. "Der hohe Preis - in erster Linie zwischenmenschlich und psychisch, aber auch finanziell -, der für das Scheitern einer Ehe gezahlt werden muss, wird in der Öffentlichkeit nahezu ignoriert", kritisierte Zollitsch laut Redetext. Laut einer Allensbach-Umfrage sei für 84 Prozent der befragten 18- bis 44-Jährigen die Stabilität der Partnerschaft die wichtigste Voraussetzung, um sich für Kinder zu entscheiden.