In den vergangenen Wochen hatten Bundes- und Landespolitiker die Forderung nach einem bundesweiten Feiertag anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 unterstützt. Neben Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) befürworteten auch die Regierungschefs von Bremen, Hamburg und Niedersachsen einen einmaligen arbeitsfreien Tag am 31. Oktober 2017.
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Derzeit ist der Reformationstag nur in den ostdeutschen Ländern mit Ausnahme Berlins gesetzlicher Feiertag. Im November hatte die EKD-Synode gefordert, ihn 2017 bundesweit zum Feiertag zu machen. Der Tag erinnert an den Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) an der Wittenberger Schlosskirche im Jahr 1517. Damit wandte sich Luther gegen kirchliche Missstände wie den Ablasshandel. Dieses Ereignis gilt als der Beginn der reformatorischen Umwälzungen in Europa.
Brücke zur katholischen Kirche
Der rheinische Präses erneuerte seine Einladung an Christen aller Konfessionen, das Jubiläum gemeinsam zu begehen. Es gehe um die Umkehr zu Christus. Das könne auch eine Brücke für die katholische Kirche sein, sich zu beteiligen.
Im Verhältnis zur katholischen Kirche warb Schneider für eine "Ökumene der Gaben" auf Augenhöhe, statt sich gegeneinander zu profilieren. Die christlichen Kirchen verbinde trotz der Unterschiede etwa beim Abendmahl und im Amtsverständnis mehr als sie trenne. Ein schnelles Ende der Spaltung von Protestanten und Katholiken sei gleichwohl nicht zu erwarten: "Eine sichtbare strukturelle Gestalt für die geglaubte geistliche Einheit der christlichen Kirchen wird in absehbarer Zeit nicht herstellbar sein", sagte Schneider.