"Sie verdienen klare Perspektiven für ihre Teilhabe an und in unserer Gesellschaft", sagte McAllister am Sonntag beim traditionellen Neujahrsempfang der hannoverschen Landeskirche im Kloster Loccum bei Nienburg vor rund 140 Gästen aus Politik und Gesellschaft. Dazu müssten gesetzliche Regelungen und Integrationsprogramme weiterentwickelt werden.
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Die Landesregierung habe sich bemüht, unnötige Härten aus dem Aufenthalts- und Bleiberecht zu beseitigen, verteidigte der Ministerpräsident die niedersächsische Flüchtlingspolitik. Aktuell strebe das Land mit einer Bundesratsinitiative eine Bleiberechtsregelung für langjährig geduldete Ausländer mit besonderen Integrationsleistungen an. Die Flüchtlingspolitik von Innenminister Uwe Schünemann (CDU) war auch aus den Kirchen immer wieder als zu hart kritisiert worden. McAllister sagte: "Für den offenen und ehrlichen Dialog gerade auch mit den christlichen Kirchen bin ich sehr dankbar."
Der Ministerpräsident sprach sich eindeutig für den Erhalt des konfessionellen Religionsunterrichtes an staatlichen Schulen aus. "Dort, wo wir an einer Schule nicht nur den evangelischen und katholischen Religionsunterricht anbieten, sondern zugleich auch den islamischen und mancherorts auch jüdischen Religionsunterricht, leisten wir einen entscheidenden Beitrag zum interreligiösen Dialog und zur Bildung unserer jungen Menschen", sagte er. Ein allgemeines Fach "Religionen und Weltanschauungen" sei keine Alternative.
Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers lädt seit 63 Jahren Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Kultur zum Jahreswechsel zu einem Empfang in das 850 Jahre alte Zisterzienserkloster Loccum bei Nienburg ein. Der ehemalige Landesbischof Hanns Lilje hatte 1950 nach seiner Wahl zum Abt zu Loccum erstmals zum "Empfang zwischen den Jahren" gebeten. Lilje zu Ehren, der am 6. Januar 1977 starb, wurde die Feier auf den Epiphaniastag verlegt. Sie ist seitdem der erste offizielle Termin des neuen Jahres im Bundesland Niedersachsen.