Darwish habe sein Leben riskiert, um Menschenrechtsverletzungen in Syrien zu dokumentieren, erklärte der Geschäftsführer der deutschen Sektion der Organisation, Christian Mihr, am Donnerstag in Berlin. Zum Medium des Jahres 2012 wurde die afghanische Tageszeitung "8Sobh" ("Acht Uhr morgens") gekürt.
Mazen Darwish wurde im Februar 2012 von syrischen Sicherheitskräften in Damaskus verhaftet. Den Angaben zufolge wird er seitdem an einem unbekannten Ort gefangengehalten. Zuvor habe er zu den wichtigsten Informationsquellen internationaler Medien gehört, deren Korrespondenten nicht nach Syrien einreisen dürfen. "Reporter ohne Grenzen" forderte die syrischen Behörden auf, Darwish freizulassen und ihm Zugang zu einem Anwalt zu gewähren.
Unter Druck von Taliban und Behörden
Darwish hat 2004 das Syrische Zentrum für Medien und Meinungsfreiheit gegründet, über die Situation von Journalisten im Land berichtet und sich für eine Reform des Pressegesetzes eingesetzt. Das Zentrum sammelte Fälle von verschwundenen Bloggern und Journalisten und brachte diese an die internationale Öffentlichkeit.
Die als Medium des Jahres ausgezeichnete Tageszeitung "8Sobh" bemüht sich laut "Reporter ohne Grenzen" als eine der wenigen Zeitungen in Afghanistan, ausgewogen über aktuelle politische und soziale Themen zu berichten. Deshalb werde die Redaktion durch die Behörden ebenso unter Druck gesetzt wie durch die Taliban. Das Blatt wurde 2007 von Journalisten und Menschenrechtsaktivisten gegründet und ist den Angaben zufolge die größte Tageszeitung Afghanistans.