Mehr als die Hälfte der Spender in Deutschland sei skeptisch, ob ihr Geld auch richtig verwendet werde, sagte Manuela Roßbach, Geschäftsführerin der Aktion Deutschland Hilft, am Freitag in Bonn. Die Aktion ist ein Bündnis von zehn Hilfswerken, darunter World Vision, die Johanniter und CARE.
Als ein Kriterium für Seriosität nannte Roßbach die Mitgliedschaft in der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Damit verpflichten sich Hilfswerke, die Verwendung ihrer Spenden offenzulegen und wichtige Informationen ins Internet zu stellen. Selbstkontrolle sagen die Mitglieder des Deutschen Spendenrats zu. Das DZI-Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen bekommt nur, wer seine Rechnungsbücher offenlegt.
Geschäftsbericht online veröffentlichen
Wichtig sei auch die Veröffentlichung des Geschäftsberichtes im Internet, sagte Stefan Ewers, Vorstandsmitglied von CARE Deutschland-Luxemburg. Ein hohes Maß an Sicherheit böten auch Hilfswerke, die Mittel von der Bundesregierung oder der Europäischen Union bekämen. Sie müssten sich streng kontrollieren lassen.
Vorsicht sei geboten, wenn Vereine versuchten, potenzielle Spender unter Druck zu setzen oder mit drastischen Bildern etwa von Sterbenden Werbung trieben, hieß es weiter. Auch von spontanen Spenden an unbekannte Organisationen auf der Straße oder an der Haustür rät die Aktion Deutschland Hilft ab. Ewers und Roßbach riefen zudem dazu auf, beim Spenden keinen bestimmten Zweck anzugeben, damit das Geld auch für plötzliche Katastrophen eingesetzt werden kann.