Der Patriarch (Foto: dpa) erlag am Dienstag in einem Krankenhaus in Beirut den Folgen eines Hirnschlags, berichtete die Deutsche Presseagentur (dpa) am Mittwoch unter Berufung auf Kirchenkreise. Antiochia, das heutige Antakya in der Türkei, war in altkirchlicher Zeit einer der fünf Patriarchensitze neben Konstantinopel, Alexandria, Jerusalem und Rom.
Die Kirche von Antiochien wurde laut Überlieferung im Jahr 34 nach Christus durch den Apostel Petrus gegründet. Die Zahl der sogenannten rum-orthodoxen Christen, die vor allem in Syrien und im Libanon leben, wird auf rund 750.000 geschätzt. Hauptsitz ist Damaskus. In Syrien bilden die Rum-Orthodoxen die größte christliche Gruppe. Auch im Irak, im Iran, Lateinamerika, den USA und Australien gibt es Gemeinden. In Deutschland leben etwa 10.000 Gläubige. Als Weihbischöfe amtieren Hanna Haikal in Berlin und Ephraim Maalouli in Köln.
Seit 1979 im Amt
Der verstorbene Patriarch Ignatios IV. Hazim entstammte einer christlich-arabischen Familie aus Mhardey in der Nähe von Hama in Syrien. Nach Studien in Beirut und Paris war der Dozent in einem theologischen Seminar im Libanon, ehe er 1961 zum Bischof von Latakia ernannt wurde. Seit 1979 war er Patriarch. Die rum-orthodoxe Kirche gehört dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) an. "Rum" steht für römisch; damit ist aber nicht Rom, sondern das "neue Rom" Konstantinopel" gemeint.