Die steigende Zahl von Beschäftigten im Rentenalter mache vielmehr deutlich, dass zahlreiche Ältere länger aktiv bleiben wollten, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe).
"Viele beschäftigte Senioren verfügen zudem über eine vergleichsweise hohe Qualifikation, so dass Altersarmut in den wenigsten Fällen der Beweggrund für die Beschäftigung sein dürfte", hob Driftmann hervor. Eine steigende Lebenserwartung und bessere Gesundheit seien die Ursachen für ein längeres "Mitmachen". Betriebe setzten angesichts zunehmender Fachkräfteengpässe auch auf ehemalige Mitarbeiter, um deren Erfahrungen weiter zu nutzen, sagte der DIHK-Präsident.
Am Vortag hatte die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Angaben der Bundesregierung berichtet, dass immer mehr Rentner in Deutschland arbeiten. Seit dem Jahr 2000 ist demnach die Zahl der Ruheständler mit einem Minijob um knapp 60 Prozent oder gut 280.000 auf etwa 761.000 gestiegen. Der Sozialverband VdK erklärt den Trend mit "kargen" Alterseinkommen. Nach Ansicht von Arbeitsmarktexperten ist Geldnot oft nicht das Hauptmotiv, einen Job anzunehmen.