Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" ruft zu mehr Engagement im Kampf gegen den Hunger auf. Nahrungsmittel müssten dazu dienen, Menschen zu ernähren, sagte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel am Donnerstag in Stuttgart. Nur noch knapp die Hälfte aller Nahrungsmittel sei direkt für die menschliche Ernährung bestimmt. Der überwiegende Teil werde für Tierfutter, Agrartreibstoffe und industrielle Zwecke genutzt.
Am Sonntag eröffnet das evangelische Hilfswerk mit einem Festgottesdienst in Stuttgart seine 54. Spendenaktion unter dem Motto "Land zum Leben - Grund zur Hoffnung". Die Weihnachtskollekte in evangelischen Gemeinden kommt traditionell dem Hilfswerk zugute. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 56 Millionen Euro für "Brot für die Welt" gespendet.
Schwerpunktland bei "Brot für die Welt" ist Guatemala
Die bundesweite Weihnachtsaktion des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat unter dem Motto "Mitten unter euch" wird am Sonntag in Hildesheim eröffnet. Die Spendenaktion stellt in diesem Jahr die Basisgemeinden in Lateinamerika in den Blickpunkt, wie das Hilfswerk in Essen ankündigte. Zum Eröffnungsgottesdienst mit dem Hildesheimer Bischof Norbert Trelle in der Basilika St. Godehard werden Bischöfe aus Bolivien, Brasilien, Argentinien, Paraguay und Mexiko erwartet. Schlusspunkt der Aktion ist die Weihnachtskollekte für ganz Lateinamerika und die Karibik am 24. und 25. Dezember.
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Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka verwies darauf, dass das Hilfswerk die Basisgemeinden in Lateinamerika im vergangenen Haushaltsjahr mit einer halben Million Euro unterstützt habe. Mit rund 40 Millionen Euro fördert Adveniat derzeit rund 3.000 Projekte. Partner sind die knapp 800 Bistümer in Lateinamerika und der Karibik. Vorsitzender der Sammelaktion ist seit 2010 Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck.
Schwerpunktland der diesjährigen Aktion von "Brot für die Welt" ist Guatemala. In den Grenadillas-Bergen im Osten des mittelamerikanischen Landes sei es Kleinbauern mit nachhaltigen Anbaumethoden gelungen, ihre Lebensgrundlage zu sichern, teilte das Hilfswerk mit. Doch der Regenwald der Bergregion sei bereits zu 80 Prozent abgeholzt. Es gelte, die Kleinbauern in ihrem Einsatz für den Erhalt des Waldes und gegen Investoren zu unterstützen.