Der 60-Jährige ist Nachfolger des im März verstorbenen Papst Shenouda III., er wurde Anfang November per Losentscheid zum neuen Kirchenoberhaupt bestimmt.Tawadros, der die Kathedrale von Kairo im schwarzen Bischofsgewand betreten hatte, nahm während der Gebete auf einem Podest am Altar Platz und wurde dann in das weiße Papstgewand umgekleidet. Die Messe wurde live im Fernsehen übertragen. Deutlich war zu sehen, dass Tawadros im Augenblick der Amtseinführung weinen musste.
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Auf das neue Oberhaupt der Kopten kommen große Herausforderungen zu. Seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak hat die Gewalt gegen Christen in Ägypten zugenommen. Noch ist unklar, wie sich das Verhältnis der Christen zur islamisch geprägten Regierung von Mohammed Mursi gestalten wird. Mursi nahm nicht an der Messe teil, obwohl er dies zuvor angekündigt hatte. Tawadros II. war bislang Bischof von Baheira, einer Provinz im Nordwesten des Landes. Er studierte Pharmazie in Ägypten und Großbritannien und leitete eine Medikamentenfabrik, bevor er 1988 ins Klosterleben eintrat. Er ist besonders bei der Jugend beliebt.
Die koptische Kirche zählt zu den ältesten Kirchen der Welt. Weltweit wird die Zahl ihrer Mitglieder auf rund 15 Millionen geschätzt. In Ägypten, dem Stammland der Kopten, sind rund zehn Prozent der 83 Millionen Einwohner Kopten.