Das Internet spiele dagegen nur eine geringe Rolle, erklärte die Forschungsgruppe unter Leitung des Medienwissenschaftlers Wolfgang Donsbach von der Technischen Universität Dresden am Montag. Informationen via Internet würden überwiegend über die Seiten professioneller Medien bezogen. Nicht-professionellen Angeboten wie Blogs oder sozialen Netzwerken komme in der Nachrichtenvermittlung kaum Bedeutung zu.
So gaben laut Befragung nur acht Prozent der Erwachsenen, aber auch nur zehn Prozent der Jugendlichen und 18 Prozent der jungen Erwachsenen an, das Internet als Informationsquelle genutzt zu haben. Social Media wie Facebook oder Twitter sind kaum von Bedeutung. Selbst unter jenen Jugendlichen, die sich online über die Nachrichtenereignisse informierten, gaben nur 13 Prozent soziale Netzwerke und nur zwei Prozent Blogs als Quellen an.
Geringes Interesse an aktuellen Ereignissen
Insgesamt beschäftigten sich die jungen Leute relativ wenig mit dem aktuellen Tagesgeschehen. Nach den Ergebnissen der Studie hören sie seltener von den wichtigsten Ereignissen und informieren sich seltener aktiv darüber. Nur 39 Prozent der Jugendlichen und 50 Prozent der jungen Erwachsenen hätten von den beiden jeweils wichtigsten Nachrichtenereignissen des Vortages gehört. Bei Erwachsenen sei dies immerhin zu 66 Prozent der Fall gewesen.
Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Von April bis Juni 2010 wurden insgesamt je 600 Jugendliche (14-17 Jahre), junge Erwachsene (18-29 Jahre) und Erwachsene (30 und älter) interviewt. Die wichtigsten Nachrichtenereignisse wurden zuvor von einem Expertengremium bestehend aus Journalisten, Politikwissenschaftlern, Kommunikationswissenschaftlern und dem Mitarbeiter eines Meinungsforschungsinstituts festgelegt.