Montgomery kündigt Spitzengespräch zu Organspende-Verfahren an

Montgomery kündigt Spitzengespräch zu Organspende-Verfahren an
Wegen der umstrittenen Vergabepraxis von Spenderorganen hat der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, für Donnerstag ein Spitzengespräch angekündigt.

An dem Treffen nähmen neben der Ärztekammer auch die Deutsche Stiftung Organtransplantation und andere Experten teil, sagte der Ärztepräsident der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). "Eine Woche später haben wir Minister Bahr eingeladen. Da beraten wir, ob wir bei der schnellen Organ-Zuteilung neue Regeln brauchen", sagte Montgomery weiter.

"Schnellschüsse" würden jedoch nicht weiterhelfen. Ziel sei ein neues Prinzip bei der Vergabe von Organen, um Missbrauch zu vermeiden, unterstrich Montgomery. "Wir wollen das Vier-Augen-Prinzip einführen, bei dem ein unabhängiger Arzt feststellen muss, wie krank der Empfänger wirklich ist, damit die Liste nicht mehr gefälscht werden kann", sagte der Mediziner.

Derzeit warten in Deutschland rund 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Experten befürchten, dass die jüngst bekannt gewordenen Skandale um gefälschte Daten von Organempfängern zu einem Rückgang der Organspende-Bereitschaft führt.