Die Anleihe hatten argentinische Sparer im Jahr 2002 kaufen können, um die erzwungene Umwandlung ihrer Dollar-Guthaben in argentinische Peso zu vermeiden. Damit wollte die damalige Regierung den sozialen Frieden wahren.
2001 hatte Präsident Fernando de la Rúa wegen der Zahlungsunfähigkeit der Banken alle Konten eingefroren. Die "Corralito" (Laufstall) genannte Maßnahme sollte den Bargeldumlauf einschränken und die Kapitalflucht verhindern. Lediglich 250 Pesos pro Woche - damals 250 US-Dollar- durften die Konteninhaber in bar abheben. Dies führte zu Tumulten auf den Straßen. Im Dezember 2001 musste De la Rúa zurücktreten.
Wer Dollar-Guthaben besaß, verlor zwei Drittel
2002 erklärte Präsident Eduardo Duhalde den Staatsbankrott, wertete den Peso ab und ließ die eingefrorenen Dollareinlagen zu einem miserablen Kurs in lokale Währung umwandeln. Eigentümer von Dollar-Guthaben verloren über Nacht gut zwei Drittel ihres Vermögens. Wer das nicht wollte, konnte die Staatsanleihe zeichnen. Sparer mit einem Vermögen von 17,1 Milliarden Dollar taten dies.
"Mit der Tilgung der Anleihe sinkt der Anteil der Staatsverschuldung in ausländischer Währung am Bruttoinlandsprodukt auf nur noch 8,4 Prozent", freute sich Präsidentin Kirchner. 2002 hatte der Anteil der Dollarschulden noch 92 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgemacht.
Doch Experten warnen. In den vergangenen Jahren hat sich Argentiniens Regierung, so wie jetzt zur Zahlung der letzten Rate, aus dem Vermögen der Zentralbank bedient, das sich auf rund 47 Milliarden Dollar beläuft. "In Zukunft werden wir nicht mehr von dieser Anleihe sprechen, aber von der zunehmenden Staatsverschuldung bei der eigenen Zentralbank", sagte der Ökonom Roberto Cachanosky. Argentinien kämpft gegen eine hohe Inflation, die Wirtschaft stagniert, Arbeitslosigkeit und Armut steigen.