Gewerkschaften und Sozialverbände fordern Vermögenssteuer

Gewerkschaften und Sozialverbände fordern Vermögenssteuer
Zur gerechteren Verteilung von Kosten und Gütern in Deutschland drängt ein Bündnis aus Sozialverbänden und Gewerkschaften zu einen Aderlass der Reichen.

"In ganz Europa erleben wir derzeit eine brutale Kürzungspolitik, die zu gravierenden sozialen Verwerfungen führt und den gesellschaftlichen Frieden ernsthaft gefährdet", erklärte Jutta Sundermann von Attac Deutschland am Freitag in Berlin. Sie ist Initiatorin des Bündnisses "Umfairteilen", das sich für eine dauerhafte Vermögenssteuer und eine einmalige Vermögensabgabe einsetzt.

Die Mitglieder sprechen sich auch für eine stärkere Besteuerung höherer Einkommen, großer Erbschaften, finanzstarker Unternehmen und von Kapitalerträgen aus. Sundermann forderte "eine ehrliche Debatte über die Kosten der Krise" und die ungleiche Verteilung von Reichtum. Nach ihren Angaben beläuft sich das Privatvermögen in Deutschland auf acht Billionen Euro. Allein die privaten Vermögen des reichsten Prozents seien höher als die Schulden von Bund, Ländern und Kommunen zusammen.

Sozialstaat braucht Vermögenssteuer

"Die Zeit ist reif für Umverteilung", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirke. Der Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, warnte davor, dass es den Sozialstaat ohne diese Umverteilung "künftig so nicht mehr geben" werde.

Dem Bündnis gehören den Angaben zufolge auch Migrantenverbände, Jugend- und Studentenorganisationen, die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe und die Naturfreunde an. Am 29. September wollen die Bündnismitglieder bei einem bundesweiten Aktionstag für ihr Anliegen werben. Weitere Aktionen seien für das kommende Jahr geplant.