Barenboim hat keine Hoffnung für Nahost-Konflikt

Barenboim hat keine Hoffnung für Nahost-Konflikt
Der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim hat derzeit keine Hoffnung auf eine Lösung des Nahostkonflikts. "In Israel gibt es keinen politischen Willen, der die Gerechtigkeit und Notwendigkeit eines eigenen palästinensischen Staates anerkennt", sagte der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel am Sonntag".

Frieden könne es nur geben, "wenn die israelischen Politiker den Palästinensern einen überlebensfähigen Staat zugestehen und wenigstens Verantwortung für einen Teil des Leids der Palästinenser akzeptieren", unterstrich der 69-Jährige.

In Israel kooperierten seit dem Ende des Kalten Krieges Juden aus der ehemaligen Sowjetunion mit orthodoxen Religiösen aus Brooklyn: "Beide haben weder die notwendige Empfindsamkeit gegenüber den Palästinensern, noch den Mut einzugestehen, dass man ihnen Gerechtigkeit schuldet." 

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Dass ein Teil der Palästinenser die jüdische Bevölkerung nicht akzeptiere, habe nichts gemein mit dem europäischen Antisemitismus, sondern damit, "dass Juden sie aus ihren Dörfern vertrieben haben, in denen sie seit Generationen lebten", sagte Barenboim.

Barenboim ist als Jude im Alter von zehn Jahren 1952 mit seinen Eltern aus Argentinien nach Israel eingewandert. Seit rund 20 Jahren lebt er in Berlin. In seinem West-Eastern Divan Orchestra spielen Musiker verschiedener Religionen aus verschiedenen Ländern des Nahen Ostens zusammen. Am Mittwoch tritt das Orchester in Rom beim Papst auf.