Damit wurde das Auftakt-Spendenprojekt nach gut 90 Tagen abgeschlossen, teilte die gemeinnützige Stiftung am Montag in Berlin mit. "Deutschland rundet auf" ist am 1. März in 15 Handelsketten gestartet. Deren Kunden können an der Kasse auf eigene Initiative ihre Zahlbeträge aufrunden lassen und so jeweils maximal zehn Cent an soziale Projekte spenden.
Janet Thiemann, Geschäftsführerin der ELTERN-AG, sagte bei der symbolischen Scheckübergabe, dank der Unterstützung durch die Aufrunde-Aktion könnten 75 zusätzliche ELTERN-AGs entstehen. Dabei handelt es sich um ein Präventionsprogramm, bei dem Eltern in Kursen von Mentorinnen für den Erziehungsalltag fitgemacht werden. Trotz eines großen Bedarfs gebe solche Angebote bislang in vielen Bundesländern nicht. Jetzt könnten "600 Familien mit 1.500 Kindern zusätzlich davon profitieren", so Thiemann.
Auch ohne dicke Brieftasche
Verantwortlich für das Spendensammeln ist die gemeinnützige Stiftung "Deutschland rundet auf" mit Sitz in Berlin. Die Aufrunde-Beträge wurden bewusst gedeckelt, damit auch Kunden ohne dicke Brieftasche spenden können. Ziel ist es, das Geld zur Lösung gesellschaftlicher Probleme in Deutschland wie Kinderarmut oder Jugendgewalt einzusetzen. Unter den Partnern sind unter anderem Marc O'Polo, bonprix, Douglas, Görtz, KiK, Netto, Penny und die toom-Baumärkte. Sie unterhalten den Angaben nach fast 12.000 Filialen, in denen jährlich 1,5 Milliarden Bezahlvorgänge anfallen.
Die Firmen überweisen die Spendenbeträge in festen Abständen an die Stiftung, die das Geld an die Förderprojekte auszahlt. Die Aufrunde-Beträge kommen den Angaben zufolge "zu hundert Prozent" der guten Sache zugute, weil keine Verwaltungsgebühren und andere Kosten abgezogen werden. Der laufende Betrieb wird aus einem anderen Topf finanziert: jeder Partner zahlt eine vom Umsatz abhängige Gebühr an die Stiftung.
Die Aufrunde-Aktion läuft unbegrenzt weiter. Die inzwischen bereits wieder gesammelten Cent kommen der nächsten Initiative zugute: "Klasse2000". Den Angaben nach ist es das größte Programm zur Gesundheitsförderung sowie zur Gewaltvorbeugung in Grundschulen. Es findet bereits in 16.600 Klassen statt und soll weiter ausgebaut werden. Benötigt werden dafür 264.000 Euro.