Die christlichen Gläubigen litten unter der Verfolgung, viele seien traumatisiert, sagte Bischof Damian. "Der neue Papst muss mutige und ehrliche Worte finden, wenn es um das Interesse seines Volkes geht", erklärte der deutsche Generalbischof mit Amtssitz im nordrhein-westfälischen Höxter. In der Vergangenheit kam es in Ägypten immer wieder zu gewalttätigen Konflikten zwischen Kopten und Muslimen.
Damian äußerte sich zuversichtlich über die Wahl am Sonntag. Die derzeit noch verbliebenen drei Kandidaten genössen in der koptischen Bevölkerung eine große Popularität, erklärte der Generalbischof für Deutschland. "Es herrscht bereits jetzt eine große Vorfreude", sagte Damian. Als noch 17 Kandidaten auf der Liste gestanden hätten, sei die Stimmung noch besorgter gewesen. "Die Kopten sind der vollen Überzeugung, dass die entscheidende Wahl zugunsten aller Parteien von Gott getroffen wird", sagte der Koptenbischof.
###mehr-artikel### In Kairo wird am Sonntag der Nachfolger des im März verstorbenen koptisch-orthodoxen Papstes Shenouda III. bestimmt. Der neue Papst wird unter drei Kandidaten per Losentscheid von einem Kind ermittelt. Die Bischöfe Raphael (58) und Tawadros (60) sowie der Mönch Raphael (70) sind die letzten drei Bewerber, die aus einem Wahlverfahren hervorgingen.
Die koptische Kirche zählt zu den ältesten Kirchen. Weltweit wird die Zahl ihrer Mitglieder auf rund 15 Millionen geschätzt. In Ägypten, dem Stammland der Kopten, gehören ihr rund zehn Prozent der 83 Millionen Einwohner an.