Wuppertal (epd). Mehr als 20.000 Erziehungsberechtigte haben im vergangenen Jahr Rat und Hilfe am Elterntelefon des Vereins „Nummer gegen Kummer“ gesucht. Ihre Zahl sei 2024 um rund fünf Prozent auf 20.278 Beratungsgespräche gestiegen, teilte der Dachverband von 87 lokalen Trägern des Beratungsangebots am Dienstag in Wuppertal zum bevorstehenden Tag der gewaltfreien Erziehung (30. April) mit.
Eine Sprecherin des Dachverbandes erklärte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd), das Elterntelefon werde seit der Corona-Pandemie stärker nachgefragt. Genaue Gründe für diese Entwicklung vermochte sie nicht zu nennen, verwies aber auf verschiedene Erklärungsansätze wie einen größeren Unterstützungsbedarf, häufigere Verweise auf das Elterntelefon oder dass es „mittlerweile gesellschaftsfähiger ist, sich als Elternteil Unterstützung zu suchen“.
Die Sprecherin berichtete zudem von einem seit Jahren konstant hohen Beratungsaufkommen. Parallel zur telefonischen Hilfe werde auch die Online-Beratung kontinuierlich ausgebaut: „Auch hier finden mehr Beratungen statt als noch vor ein paar Jahren.“
Insgesamt ließen sich, wie „Nummer gegen Kummer“ bereits Ende März bekanntgegeben hatte, im vergangenen Jahr 117.934 Kinder, Jugendliche und Eltern in schwierigen Lebenslagen beraten. Die häufigsten Anliegen von jungen Ratsuchenden am Telefon und in der Online-Beratung waren demnach psychische Belastungen, familiäre Konflikte, Einsamkeit und selbstgefährdendes Verhalten.
Eltern ließen sich den Angaben zufolge vor allem zu Themen wie Überforderung und Hilflosigkeit im Erziehungsalltag, die Beziehung zum Kind sowie Probleme mit dem (Ex-)Partner oder der (Ex-)Partnerin beraten. Zusätzlich half ein eigenes Angebot Geflüchteten aus der Ukraine.