Plattform zur Erinnerung an Opfer rassistischer Gewalt

Plattform zur Erinnerung an Opfer rassistischer Gewalt

Berlin (epd). Die Erinnerung an Opfer von rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Anschläge findet jetzt auch online statt. Die Amadeu Antonio Stiftung stellte am Donnerstag in Berlin gemeinsam mit Erinnerungsinitiativen die Plattform „Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden“ vor.

Das bislang einzigartige Portal in Deutschland biete einen umfassenden Überblick über Biografien von Opfern sowie vielfältige Formen des Gedenkens. Auch die Geschichte der Gewalt aus der Perspektive der Betroffenen werde dargestellt. Erstmals gebe es mit selbstbestimmt-erinnern.de eine Plattform, die neben Materialien wie Leitfäden, Förderinformationen und Unterstützungsangebote für die Erinnerungsarbeit auch einen Überblick über Formen des selbstbestimmten Erinnerns gebe.

Gamze Kubasik, Tochter des vom rechtsterroristischen NSU 2006 in Dortmund ermordeten Mehmet Kubasik erklärte, „ohne die Perspektiven von uns Betroffenen bleibt jede Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus unvollständig, die Plattform sorgt dafür, dass wir endlich im Mittelpunkt stehen”. Anna Warda, Projektleiterin bei der Amadeu Antonio Stiftung, betonte, die Plattform dokumentiere die vielstimmigen Formen des Erinnerns. Zudem mache sie sichtbar, “wie sehr der Kontinuität rechter Gewalt im öffentlichen Bewusstsein Leerstellen und Ignoranz gegenüberstehen".