Hilfswerke: Schwierige Rettungsarbeiten nach Erdbeben in Südost-Asien

Hilfswerke: Schwierige Rettungsarbeiten nach Erdbeben in Südost-Asien
Nach dem Erdbeben in Südost-Asien wird das Ausmaß der Zerstörung erst allmählich sichtbar. Organisationen starten erste Hilfsaktionen. Vieles konzentriert sich auf die Stadt Mandalay in Myanmar, in deren Nähe das Epizentrum des Bebens lag.

Bonn, Aachen (epd). Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar läuft die Hilfe für die Opfer der Naturkatastrophe an. Das Hilfswerk Malteser International in Köln kündigte am Samstag an, noch am Abend ein Nothilfeteam von Deutschland Richtung Yangon, Myanmar, losschicken zu wollen. Die Malteser berichteten außerdem von bereits angelaufenen ersten Nothilfemaßnahmen. „Unser medizinisches Personal, Experten im Bereich Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung sowie geschulte Freiwillige sind bereits im Einsatz, um die Bedarfe zu ermitteln und erste Hilfen zu koordinieren“, berichtet Oliver Hochedez, Leiter der Nothilfeabteilung.

Um den Betroffenen schnell helfen zu können, stellt das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, Aktion Deutschland Hilft, eine Million Euro Soforthilfegelder bereit. Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“, erklärte am Samstag in Bonn: „Obwohl das konkrete Ausmaß der Katastrophe weiterhin nicht vollständig sichtbar ist und die Lage weiterhin unübersichtlich, befürchten Bündnis-Experten mit langjähriger Landeskenntnis schwere und langfristige Folgen für die betroffene Bevölkerung.“ Daher müssten Nothilfemaßnahmen nun schnell gestartet und laufende Hilfsprogramme erweitert werden.

Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ warnten vor Engpässen bei sauberem Trinkwasser und der medizinischen Versorgung in Myanmar. Durch das Beben seien Wasserleitungen zerstört worden, hieß es. In Yangon herrsche bereits Wasserknappheit, erklärte Aung Thura, medizinischer Koordinator der Johanniter in der Stadt Mandalay. Es gebe in der Stadt außerdem nur noch ein geöffnetes Krankenhaus, das dringend Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial benötige.

Das Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 auf der Richterskala hatte am Freitagmittag (Ortszeit) die Region erschüttert und viele Gebäude in Myanmar und Thailand zum Einsturz gebracht. Das Epizentrum lag nach Darstellung der Vereinten Nationen in Zentral-Myanmar nahe Mandalay.

Nach offiziellen Angaben wurden in Myanmar bisher mehr als 1.000 Tote geborgen, wie Missio Aachen erklärte. Eine Missio-Partnerin spreche in einer E-Mail neben den über 1.000 Toten auch von knapp 2.400 Verletzten. Da die Telefon- und Internetleitungen oft unterbrochen seien, Elektrizität fehle und sich die Bergung von Menschen schwierig gestalte, sei vermutlich mit weiter steigenden Zahlen von Opfern zu rechnen.

Die Malteser arbeiten in Myanmar nach eigenen Angaben in Yangon und im Shan State. Schon vor dem Erdbeben seien in dem Nachbarland von Thailand aufgrund zahlreicher Krisen fast 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen gewesen. Die Malteser sind seit dem Jahr 1979 in Thailand und seit 1996 in Myanmar tätig. In Thailand übernimmt die Organisation die Gesundheitsversorgung Geflüchteter an der Grenze zu Myanmar.

Die Organisation „Help - Hilfe zur Selbsthilfe“ versorgt nach eigener Darstellung in Zusammenarbeit mit zwei lokal tätigen Hilfsorganisationen in Mandalay die Menschen mit Nahrungsmitteln, Wasser, Notunterkünften und medizinischer Hilfe: „Die Auswirkungen der Beben verschärfen die bereits katastrophale Lage nochmals dramatisch. Wir stehen im engen Austausch mit unseren Partnern vor Ort und werden die Hilfsmaßnahmen nach Möglichkeit ausweiten“, erklärte Help-Nothilfekoordinatorin Julia Brückner. Auch Ralf Thill, Landesdirektor von „Aktion gegen den Hunger“ in Myanmar, unterstrich, die Teams seiner Organisation stünden bereit, um gemeinsam mit Partnern, zivilgesellschaftlichen Organisationen, UN-Organisationen und humanitären Einrichtungen Hilfe zu leisten.