Leipzig, Berlin (epd). Der Theaterregisseur Wolfgang Engel ist tot. Er starb im Alter von 81 Jahren in Leipzig, wie das Schauspiel Leipzig am Samstag mitteilte. Engel galt als einer der bedeutendsten Theatermacher der DDR und war von 1995 bis 2008 Intendant in Leipzig. Zuvor war er unter anderem ab 1980 fester Regisseur am Staatsschauspiel Dresden und ab 1991 am Schauspiel Frankfurt.
Seinen Durchbruch als einer der wichtigsten Regisseure der DDR schaffte der gebürtige Schweriner in Dresden, wo er unter anderem 1987 Samuel Becketts (1906-1989) „Warten auf Godot“ als DDR-Erstaufführung inszenierte. Das Stück wurde ein Publikumsrenner.
Für sein Wirken wurde er vielfach geehrt, so 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz, 2006 mit dem Konrad-Wolf-Preis und 2011 mit dem Deutschen Theaterpreis für sein Lebenswerk. Den Nationalpreis der DDR lehnte er 1989 aus politischen Gründen ab.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) würdigte Wolfgang Engel am Samstag als einen großen Theatermann, der die deutschen Bühnen über Jahrzehnte mitgeprägt habe: „Nicht nur als einer der wichtigsten Regisseure der DDR, sondern nach dem Mauerfall auch im wiedervereinten Deutschland.“ Mit seiner Vorliebe für politische Autorinnen und Autoren habe er das Publikum bewegt.
Die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) sagte, mit Engel verliere der Freistaat Sachsen einen großen Theaterregisseur. Durch sein langjähriges Wirken auf verschiedenen Bühnen habe er regelmäßig das Publikum mit seinen Inszenierungen begeistert und große Verdienste für das Kulturland Sachsen erbracht.