Ehemalige afrikanische Staatschefs fordern Schuldenerlass

Ehemalige afrikanische Staatschefs fordern Schuldenerlass

Frankfurt a.M., Kapstadt (epd). Sieben ehemalige afrikanische Staats- und Regierungschefs haben vor der wachsenden Belastung für die Länder des globalen Südens durch ihre Auslandsverschuldung gewarnt. Es brauche ein neues Programm zum Schuldenerlass und für gerechtere Kreditbedingungen, forderten die Unterzeichner der Initiative am Rande des G20-Finanzministertreffens im südafrikanischen Kapstadt.

Viele Länder zahlten mehr für den Schuldendienst als für die Gesundheitsversorgung, Bildung und andere wichtige Entwicklungsbereiche, sagte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, wie das Nachrichtenportal „iAfrica“ am Donnerstag berichtete. Ein Schuldenerlass sei umso bedeutender, nachdem Länder wie die USA und Großbritannien massive Budgetkürzungen für Hilfsgelder vorgenommen haben. Südafrika steht derzeit den 20 wirtschaftlich stärksten Ländern vor und will die G20-Präsidentschaft nutzen, um die Interessen ärmerer Länder ins Bewusstsein zu rücken.

Die Schuldenerlass-Initiative „African Leaders Debt Relief Initiative“ unter Leitung des früheren nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo wird unter anderem vom ehemaligen senegalesischen Staatschef Macky Sall, der Ex-Präsidentin Malawis Joyce Banda und dem früheren ghanaischen Staatsoberhaupt Nana Akufo-Addo vorangetrieben. Auch das UN-Entwicklungsprogramm UNDP hat in einem Bericht im Vorfeld des G20-Treffens festgestellt, dass der Schuldendienst einen hohen und wachsenden Anteil der Staatseinnahmen in den Entwicklungsländern verschlingt. Insbesondere die am wenigsten entwickelten Länder seien stark dadurch belastet.