Berlin, Port Sudan (epd). Nach zunehmenden Angriffen und Kämpfen rund um das Vertriebenenlager Samsam in der sudanesischen Region Nord-Darfur stellt „Ärzte ohne Grenzen“ den Einsatz dort ein. Die eskalierende Gewalt mache es den Teams unmöglich, ihre Arbeit fortzusetzen, erklärte die Hilfsorganisation am Montag. Auch das provisorische Krankenhaus von „Ärzte ohne Grenzen“ müsse geschlossen werden.
Die Entscheidung sei angesichts des immensen humanitären und medizinischen Bedarfs für die etwa eine halbe Million Menschen in dem Camp sehr schwergefallen. Doch inzwischen seien auch minimale Sicherheitsbedingungen nicht mehr erfüllt, teilte „Ärzte ohne Grenzen“ weiter mit.
Die Menschen in der Region leiden unter den heftigen Kämpfen zwischen der RSF-Miliz und mit Regierungstruppen verbündeten Gruppen. Im Sudan herrscht seit fast zwei Jahren Krieg. Dieser hat eine der schwersten humanitären Katastrophen der jüngeren Vergangenheit ausgelöst. Nach UN-Angaben leiden etwa 25 Millionen Menschen, rund die Hälfte der Bevölkerung, unter Hunger. Für das Samsam-Lager war vergangenen Sommer eine Hungersnot ausgerufen worden.