Berlin (epd). Einer Studie zufolge hat sich der Ausbau der erneuerbaren Energien in den drei Jahren der Ampel-Koalition deutlich beschleunigt. Insbesondere die Solarenergie hat einen regelrechten Boom erlebt, wie aus einer Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Damit fällt die Bilanz der Ampel-Regierung der Studie zufolge besser aus als die der großen Koalition von Union und SPD. Zuerst hatte das ZDF über die Studie berichtet.
Die installierte Leistung bei der Solarenergie wuchs während der Legislaturperiode von SPD, Grünen und FDP um etwa zwei Drittel und erreichte Ende 2024 fast 100 Gigawatt. Damit übertrifft der Ausbau laut dem Forschungsinstitut sogar den Zielpfad des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes.
Deutlich langsamer ging der Ausbau der Windkraft an Land voran. Zwischen Ende 2021 und Ende 2024 stieg die installierte Leistung der DIW-Auswertung zufolge nur um rund 14 Prozent auf knapp 64 Gigawatt und liegt damit deutlich unter dem selbst festgelegten Zielpfad. Die DIW-Experten sehen den Grund hierfür bei langen Planungs- und Genehmigungszeiten. Die Ampel-Regierung habe jedoch mit einer schnelleren Flächenausweisung sowie vereinfachten Genehmigungsverfahren gegengesteuert. 2024 hatte die Zahl der genehmigten Neuanlagen bereits einen Rekordwert von 14 Gigawatt erreicht.
In den Bereichen Gebäude- und Verkehrspolitik konnte die Ampel-Koalition in den drei Jahren ihrer Regierungszeit weniger Fortschritte erzielen. Im Jahr 2024 wurden knapp 200.000 klimafreundliche Wärmepumpen installiert. Das Ziel lag bei 500.000 Geräten. Zudem wurden in Deutschland zuletzt immer noch deutlich mehr fossile Heizungssysteme neu installiert als Wärmepumpen. Ein wesentlicher Grund für dieses Ergebnis ist laut DIW-Studie das gescheiterte Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich auch Heizungsgesetz, das in Teilen der Gesellschaft für Verunsicherung sorgte.
Auch der Ausbau der Elektromobilität stagniert dem Bericht zufolge. Zwar habe sich die Zahl der in Deutschland zugelassenen E-Autos während der Ampel-Regierung auf 1,7 Millionen fast verdreifacht, aber der Zuwachs reiche nicht aus, um das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 noch zu erreichen.