Hildesheim (epd). Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer hat anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar vor zunehmendem Antisemitismus und Rechtsextremismus in Deutschland gewarnt. „Mit Bestürzung nehme ich den Anstieg an Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden auf unseren Straßen wahr“, sagte Wilmer am Montag in Hildesheim.
Seit am 7. Oktober 2023 die terroristische Hamas-Miliz Israel angegriffen habe, seien Jüdinnen und Juden auch in Deutschland von Antisemitismus bedroht wie noch nie seit 1945. Der Gedenktag sei deshalb aktueller und wichtiger denn je, betonte der Bischof.
Die Kirche dürfe dazu nicht schweigen. „Wir wissen, dass der christliche Antijudaismus dem modernen Antisemitismus einen fruchtbaren Boden bereitet hat“, sagte er. Antisemitismus sei „Sünde“ und ein Angriff auf die Würde des Menschen. Er zerstöre die Gesellschaft, sagte Wilmer. „Entsprechend müssen wir jeder Politik der Ausgrenzung eine deutliche Absage erteilen.“
Wilmer appellierte an die Christen, sich für Menschenwürde und Nächstenliebe allen Menschen gegenüber einzusetzen: „Wir haben Verantwortung für das, was jetzt passiert.“