Forscher: Mond könnte einst Teil des Erdmantels gewesen sein

Forscher: Mond könnte einst Teil des Erdmantels gewesen sein

Göttingen (epd). Forschende aus Göttingen haben neue Erkenntnisse zur Entstehung des Mondes gewonnen. Während gängige Theorien den Mond als Ergebnis einer Kollision zwischen der frühen Erde und dem hypothetischen Planetenvorläufer „Theia“ sähen, deuteten neue Messungen darauf hin, dass es sich beim Mond vielmehr um herausgeschleudertes Material des Erdmantels handele, teilte die Göttinger Universität am Mittwoch mit.

Wissenschaftler der Hochschule und des in Göttingen ansässigen Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) untersuchten den Angaben zufolge Sauerstoffisotope von 14 Mondproben und nahmen 191 Messungen an Mineralen der Erde vor. Isotope sind Spielarten desselben Elements, die sich nur durch das Gewicht ihres Kerns unterscheiden.

Die Vergleiche zeigten eine sehr hohe Ähnlichkeit des sogenannten Sauerstoffisotops 17 von Erde und Mond. Dadurch werde die Kollisions-Theorie unwahrscheinlich, hieß es.

„Eine Idee ist, dass Theia seinen Gesteinsmantel bei vorhergehenden Kollisionen verloren hat und als eine Art metallische Kanonenkugel mit der frühen Erde kollidiert ist“, sagte der Direktor des Geowissenschaftlichen Instituts der Uni Göttingen, Andreas Pack. „Demnach wäre Theia heute Teil des Erdkerns, wogegen der Mond sich aus herausgeschleudertem Material des Erdmantels gebildet hat. Das würde die Ähnlichkeit der Zusammensetzung von Erde und Mond erklären.“