Magdeburg (epd). Die Amokfahrt des mutmaßlichen Attentäters von Magdeburg hat rund drei Minuten gedauert. Das sagte der Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg, Tom-Oliver Langhans, am Samstag in Magdeburg. Um 19.02 Uhr sei der erste Notruf eingegangen. Um 19.05 Uhr sei der Wagen des mutmaßlichen Täters gestoppt worden.
Der Mann sei zunächst mit normaler Geschwindigkeit an den Weihnachtsmarkt herangefahren. Dann sei er auf den Alten Markt abgebogen und habe sein Auto abrupt beschleunigt. Dabei tötete er am Freitagabend auf dem Weihnachtsmarkt mindestens fünf Menschen, darunter ein neunjähriges Kind. Weitere 200 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Laut dem Magdeburger Leitenden Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens wird dem 50-Jährigen aus Saudi-Arabien stammenden Mann fünffacher Mord und 205-facher versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Hinweise auf einen zweiten Täter gebe es derzeit nicht. Der Mann werde aktuell vernommen. Hintergrund der Tat sei offenbar eine Unzufriedenheit über den Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen in Deutschland.
Ronni Krug, Beigeordneter für Ordnung der Stadt Magdeburg, verteidigte das Sicherheitskonzept der Stadt für den Weihnachtsmarkt. Es gebe darüber ein Einvernehmen mit der Veranstaltungsbehörde, der Polizei, dem Ordnungsamt und dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz. Es sei zuletzt nach dem Anschlag auf das Stadtfest in Solingen verschärft und nach bestem Wissen und Gewissen verfasst worden. An den Fluchtwegen und Zuwegen für Einsatzfahrzeuge hätten sich mobile Einsatzkräfte der Polizei befunden.