Esoterik-Studie: Wahrsager tappten auch 2024 oft im Dunkeln

Esoterik-Studie: Wahrsager tappten auch 2024 oft im Dunkeln
Wahrsager, Astrologen und Hellseher griffen auch im ablaufenden Jahr 2024 bei ihren Prophezeiungen meist daneben. Sie können nicht wirklich in die Zukunft sehen, heißt es in der jährlichen Prognosen-Analyse von Wissenschaftlern.

Roßdorf (epd). Wahrsager und Hellseher lagen auch im Jahr 2024 einer Untersuchung zufolge voll daneben. Bedeutende Ereignisse des Jahres 2024 wie der Tod Alexei Nawalnys, der Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad oder der Tod von Franz Beckenbauer seien nicht vorhergesagt worden, teilte die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) am Dienstag in Roßdorf bei Darmstadt mit.

Auch Donald Trumps Wiederwahl zum US-amerikanischen Präsidenten habe offenbar nicht in den Sternen gestanden, hieß es weiter. Eine Ausnahme sei der deutsche Astrologe Malkiel Rouven Dietrich. In einem Video vom 24. Juli 2024 habe er Trumps Sieg prognostiziert. Allerdings habe das versuchte Attentat auf Trump zu diesem Zeitpunkt zwei Wochen vorher stattgefunden und Trump einen zwischenzeitlichen Höhenflug in den Umfragen beschert: „Zu diesem Zeitpunkt hätten vermutlich viele auf Trump gesetzt.“

Tatsächlich habe auch die Kanadierin Nikki Pezaro mit dem versuchten Attentat auf Trump richtig gelegen, das sich gleich in zwei ihrer Prognosen finde, räumte GWUP ein. Allerdings habe Pezaro noch weitere zehn Attentate - unter anderem auf Wladimir Putin, Rishi Sunak, Joe Biden und Kim Jong-un - prophezeit, die allesamt nicht eintraten. Auch die von Pezaro vorhergesagte Scheidung von Ehefrau Melania blieb offenbar aus.

Zudem sorgten laut GWUP einige absurde Prognosen für Erheiterung: Viele Vorhersagen, wie der Angriff einer Riesengiraffe oder ein Zusammenbruch des Eiffelturms, seien eher amüsant. Zudem sei vorhergesagt worden, dass Eichhörnchen eine Universität angreifen oder ein Hai von einer Billardkugel erschlagen wird. Die wenigen zutreffenden Prognosen, wie Schlangenangriffe in Florida oder Seebeben im Pazifik, ließen sich leicht durch statistische Überlegungen und das regelmäßige Auftreten der vorhergesagten Ereignisse erklären.

Seit 20 Jahren führt die GWUP Prognosenchecks durch. Bisher habe sich in jedem Jahr das gleiche Bild ergeben: „Die Vorhersagen von Wahrsagern und Astrologen taugen nichts. Es gibt keinen ernstzunehmenden Anhaltspunkt dafür, dass sie wirklich in die Zukunft sehen können - und schon gar nicht mithilfe irgendwelcher übersinnlichen Kräfte“, sagte GWUP-Zentrumsleiter Nikil Mukerji.

Insgesamt seien Prognosen aus 106 verschiedenen Quellen einbezogen worden. Die Auswahl reiche von klassischen Wahrsagern, Astrologen und Verschwörungstheoretikern bis hin zu populären Medien wie BBC, CNN, VOX und The Telegraph und Unterhaltungsformaten wie „Die Simpsons“.