Nairobi, Conakry (epd). Bei der Massenpanik in Guinea während eines Fußballspiels am Wochenende sind Medienberichten zufolge 135 Menschen ums Leben gekommen. Ein Bündnis von Nichtregierungsorganisationen habe die Daten in Krankenhäusern und bei den Behörden gesammelt, meldete der Sender RFI am Mittwoch. Die meisten der Toten seien jünger als 18 gewesen. Die Behörden hatten am Montag von 56 Toten gesprochen.
Nach Angaben der Organisationen würden noch 50 weitere Personen vermisst, berichtete RFI weiter. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden.
Die Massenpanik im Stadion der Stadt Nzerekore war am Sonntagnachmittag beim Finale eines lokalen Fußballturniers zu Ehren von Juntachef Mamady Doumbouya entstanden. Nach der Anfechtung eines Elfmeters kam es laut Medienberichten zu einer Schlägerei zwischen Anhängern der konkurrierenden Mannschaften, gegen die die Ordnungskräfte in dem überfüllten Stadion mit dem Einsatz von Tränengas vorgingen.
In dem westafrikanischen Land sind seit einem Putsch im Jahr 2021 Militärs an der Macht. Seit Mitte September wurden immer wieder Veranstaltungen dieser Art im Namen von Juntachef Doumbouya organisiert. Die Junta hatte sich ursprünglich verpflichtet, bis Dezember 2024 Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abzuhalten. Ende Oktober aber löste die Militärregierung Dutzende politische Parteien auf. Bislang ist noch kein Termin für eine Wahl bekannt gegeben worden.