Wiesbaden (epd). Rund 40 Prozent der Deutschen haben einer Studie zufolge Angst vor Altersarmut. Dabei sei die Angst bei Frauen (43 Prozent) stärker ausgeprägt als bei Männern (37 Prozent), heißt es in der am Dienstag in Wiesbaden vorgestellten Untersuchung „Die Ängste der Deutschen 2024“, die von der R+V-Versicherung in Auftrag gegeben wurde.
Tatsächlich waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 18 Prozent der Bewohner ab 65 Jahren armutsgefährdet (Bevölkerungsdurchschnitt: 14 Prozent). Dies betraf 16 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen. Statistiker bezeichnen als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) erhält.
Die ausgeprägtere Angst von Frauen vor Altersarmut passe zur Realität, sagte die Vorsorge-Expertin der R+V-Versicherung, Daniela Steinle. Mütter arbeiteten vielfach in Teilzeit oder gäben zeitweise oder ganz das Berufsleben auf. Die Alterseinkünfte von Frauen seien im Durchschnitt mehr als ein Viertel niedriger als die von Männern. Auffallend sei, dass die Sorge um den Lebensstandard im Alter bei den 40- bis 59-Jährigen am größten sei. Bei den Befragten ab 60 Jahren nehme die Angst wieder ab.
Seit 1992 befragt das R+V-Infocenter jährlich rund 2.400 Menschen nach ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und Gesundheit. Ergebnisse der aktuellen Studie waren bereits im Oktober vorgestellt worden.