Köln (epd). 87 Prozent der sexuell aktiven jungen Menschen in Deutschland zwischen 16 und 25 Jahren verhüten - und zwar überwiegend mit Kondomen und der Pille. Das zeigt eine Fokusauswertung zu einer repräsentativen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das Kondom sei mit 67 Prozent das Verhütungsmittel Nummer eins. Die Pille werde von nicht ganz der Hälfte der Befragten (46 Prozent) eingenommen, teilte die Bundeszentrale am Donnerstag in Köln mit.
Sicherheit und Zuverlässigkeit seien für 63 Prozent der Befragten die wichtigsten Gründe für die Wahl des Verhütungsmittels. Für 32 Prozent zähle vor allem die einfache Anwendung. Der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten spielt laut Bundeszentrale für 16 Prozent eine bedeutende Rolle. Von den jungen Frauen gaben 33 Prozent an, dass ihnen die Verträglichkeit bei der Wahl des Verhütungsmittels wichtig sei. Die Kosten des Verhütungsmittels sei für junge Frauen doppelt so häufig ein zentrales Argument wie für junge Männer.
Obwohl viele junge Frauen die Pille nehmen, befürchten fast zwei Drittel der Befragten „negative Auswirkungen auf Körper und Seele“. Die Hälfte von ihnen bezweifelt, dass hormonelle Verhütung „unbedenklich über Jahre hinweg“ eingenommen werden könne, und fast ebenso viele hätten die Eignung der Pille für sehr junge Mädchen hinterfragt.
Die „Pille danach“ kennen laut Bundeszentrale alle Befragten, verwendet haben sie bereits 28 Prozent. Für die Befragung wurden von Juli bis September telefonisch und online 2.024 sexuell aktive Jugendliche und Erwachsene im Alter von 16 bis 49 Jahren befragt. Die Fokusauswertung schließt nur die Angaben von 521 Befragten zwischen 16 und 25 Jahren ein.