Frankfurt a.M., Paris (epd). Die Zuwanderung in die Industrieländer hat 2023 das zweite Jahr in Folge einen Rekord erreicht. Das geht aus dem internationalen Migrationsausblick 2024 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, der am Donnerstag in Paris vorgestellt wurde. Demnach ließen sich im vergangenen Jahr 6,5 Millionen Einwanderinnen und Einwanderer dauerhaft in einem der 38 OECD-Mitgliedsländer nieder.
Damit werde ein neuer Höchststand erreicht, heißt es in dem jährlich erscheinenden Report. 2022 lag die Zahl der dauerhaft zugezogenen Migrantinnen und Migranten bei rund sechs Millionen.
Der Hauptgrund für den Anstieg im Jahr 2023 ist dem Bericht zufolge der Nachzug von Familienangehörigen, der um 16 Prozent zugenommen habe. Deutlich gestiegen sei jedoch auch die humanitäre Migration mit einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Zahlen nicht berücksichtigt werden Ukrainerinnen und Ukrainer, die vorübergehenden Schutz in einem OECD-Land suchen.
Mit 1,2 Millionen neu dauerhaft Zugewanderten blieben die USA im vergangenen Jahr laut Bericht das wichtigste Zielland für Migrantinnen und Migranten. Das Vereinigte Königreich rangierte demnach mit 750.000 Eingewanderten auf dem zweiten Platz, gefolgt von Deutschland mit 700.000 dauerhaften Zuzügen. Mit dem Migrationsausblick untersucht die OECD jährlich Migrationsbewegungen und Migrationspolitik weltweit. Zu den Mitgliedsländern der OECD gehören unter anderem Kanada, die USA, Mexiko und Deutschland.