Limburg (epd). Der frühere katholische Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, ist am Dienstag im Limburger Dom beigesetzt worden. An der Trauerfeier für den am 28. Oktober im Alter von 92 Jahren gestorbenen Altbischof nahmen mehrere Hundert Menschen teil. Unter ihnen befanden sich zahlreiche Bischöfe und Kirchenvertreter. Sein im Konflikt mit dem Bistum geschiedener Nachfolger, Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, nahm nach Angaben des Bistums nicht an dem Requiem teil.
Von der evangelischen Kirche waren der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der rheinische Superintendent Hartmut Sitzler angekündigt. Von der hessischen Landesregierung nahm Kultusminister Armin Schwarz (CDU) an der Trauerfeier teil.
Der derzeitige Limburger Bischof Georg Bätzing predigte im Gedenken an Kamphaus: „Wenn wir untereinander so gesinnt sein wollen, wie es dem Leben in Christus entspricht, dann bedeutet das: hinein und hinunter in all die Verhältnisse, die Menschen belasten, bedrücken, ihnen die Luft zum Atmen und das Nötigste zum Überleben rauben.“ Kamphaus habe für seinen Bischofsdienst das biblische Leitwort „den Armen die frohe Botschaft verkünden“ gewählt. Für die Trauerfeier habe der Altbischof ausdrücklich keine persönliche Würdigung gewünscht, sondern die Verkündigung der Hoffnung auf das ewige Leben.
Der in Lüdinghausen im Münsterland geborene Kamphaus wurde 1959 in Münster zum Priester geweiht und 1972 an der dortigen Universität zum Professor für Pastoraltheologie und Predigtlehre berufen. Von 1982 bis 2007 war er Bischof von Limburg. Über die Grenzen seines Bistums hinaus bekannt wurde Kamphaus durch sein Eintreten für Flüchtlinge und seinen Einsatz für den Verbleib der katholischen Kirche in der Schwangerschaftskonfliktberatung. Nach seiner Emeritierung zog er in eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung, das Sankt Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen, und brachte sich dort in das Gemeinschaftsleben ein.