Genf (epd). Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre hat laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erreicht. Das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid sammele sich in der Atmosphäre schneller an als je zuvor in der Geschichte der Menschheit, heißt es in einem Expertenbericht, den die UN-Organisation am Montag in Genf veröffentlichte. Die CO2-Konzentration betrug 2023 demnach 420 Teilchen pro eine Million Teilchen (ppm) und lag damit um 151 Prozent über dem Wert der vorindustriellen Zeit.
In nur zwei Jahrzehnten sei die Konzentration von Kohlendioxid um mehr als zehn Prozent gestiegen. Die Erde sei somit viele weitere Jahre steigenden Temperaturen ausgesetzt. „Dies sollte bei den Entscheidungsträgern die Alarmglocken läuten lassen“, sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo mit Blick auf die Weltklimakonferenz, die im November in Aserbaidschan stattfindet.
Die Menschheit befinde sich eindeutig auf dem falschen Weg, um die Ziele des Pariser Klima-Abkommens von 2015 zu erreichen, erklärte Saulo. Danach soll die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad begrenzt werden.
Laut dem jährlichen „Greenhouse Gas Bulletin“ der WMO wurde der Anstieg im Jahr 2023 durch große Kohlendioxid-Emissionen aus Vegetationsbränden und einem hohen Verbrauch fossiler Brennstoffe verursacht. Zudem sei zu befürchten, dass die Fähigkeit der Wälder sinke, Kohlenstoff zu absorbieren. Neben der global gemittelten Oberflächenkonzentration von Kohlenstoffdioxid seien im vergangenen Jahr auch die Werte von Methangas und Distickstoffmonoxid (Lachgas) angestiegen, heißt es in dem Bulletin.
Die Analyse zeige, dass knapp die Hälfte der Kohlenstoffdioxid-Emissionen in der Atmosphäre verbleibe. Der Rest werde von den Ozeanen und den Landökosystemen absorbiert.