Berlin (epd). Nach Ansicht der Sozialpädagogin Elke Alsago lässt sich der Fachkräftemangel in den Kitas nicht so schnell beheben. Es fehlten nicht nur Schulen und Hochschulen, um neue Erzieherinnen und Erzieher auszubilden, sondern auch die Lehrkräfte dafür, sagte die Bundesfachgruppenleiterin der Gewerkschaft ver.di für den Bereich Erziehung, Bildung und Soziale Arbeit dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Innerhalb von 15 Jahren wäre es möglich, die Fachkräftelücke zu schließen, wenn man jetzt anfange, die Ausbildungsstruktur zu schaffen und die Lehrkräfte auszubilden, die das neue Kitapersonal ausbilden könnten, erklärte Alsago. Aber das geschehe nicht. Die „Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag“, die eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Bundesfamilienministeriums im Februar 2023 vorgelegt hatte, verdiene diesen Namen kaum, sagte die Expertin: „Das ist nur ein Empfehlungspapier.“ Das Problem der fehlenden Lehrkräfte etwa sei darin gar nicht berücksichtigt, so die Expertin.
Bund und Länder sollten sich einen Überblick verschaffen und verbindliche Vereinbarungen treffen, empfahl Alsago. „Aber sie lassen es einfach laufen“, sagte sie, „es gibt kein strukturiertes Vorgehen.“ Die Zahlen der Erstsemester gingen derzeit sogar zurück, der Fachkräftemangel werde größer statt kleiner.