Genf, Beirut (epd). Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon zwingt laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR immer mehr Menschen in die Flucht. Rund 1,2 Millionen Menschen seien innerhalb und außerhalb des Landes vertrieben, erklärte die UNHCR-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Rema Jamous Imseis, am Dienstag bei einer Videokonferenz.
Imseis bezog sich auf Schätzungen der libanesischen Regierung. Bis zum vergangenen Wochenende hätten mehr als 283.000 Menschen den Libanon in Richtung Syrien verlassen. Rund 70 Prozent der Geflüchteten seien Syrer, der Rest Libanesen und einige andere Staatsangehörige.
Jeden Tag würden mehr Menschen im Libanon vertrieben. Ein Viertel des Libanons stehe nun unter dem Evakuierungsbefehl des israelischen Militärs, sagte die UNHCR-Regionaldirektorin. Viele Familien, die den Anordnungen Folge leisteten, flüchteten ins Freie, um den Bomben zu entkommen. Sie hätten aber Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden.
Israel und die radikalislamische Miliz Hisbollah aus dem Libanon liefern sich einen schweren militärischen Schlagabtausch, der im September eskalierte. Nach UN-Angaben wurden Tausende Menschen im Libanon durch die Gewalt getötet oder verletzt.