Köln (epd). Rund die Hälfte der Deutschen ist einer Umfrage zufolge der Ansicht, dass der Krieg im Nahen Osten dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland geschadet hat. 52 Prozent der befragten wahlberechtigten Deutschen sind nach eigenen Worten überzeugt, dass die Ereignisse seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eher negative Auswirkungen auf den Zusammenhalt hierzulande haben, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Kölner Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab. Mit Werten zwischen 59 und 62 Prozent sei diese Ansicht besonders stark unter Menschen über 50 Jahren verbreitet.
Gut ein Viertel (26 Prozent) gab hingegen an, dass sich der Krieg eher nicht auf den Zusammenhalt hierzulande ausgewirkt habe. Eine eher positive Auswirkung haben den Angaben nach sechs Prozent beobachtet. 16 Prozent der Befragten hätten keine klare Meinung zu der Frage geäußert.
Der größte Anteil der Befragten gab laut Umfrage an, mit der Haltung, die die Bundesregierung zum aktuellen Krieg im Nahen Osten einnimmt, eher oder sehr unzufrieden zu sein. 44 Prozent stimmten dem zu. Allerdings zeigte sich mit 30 Prozent auch ein großer Teil eher oder sehr zufrieden mit der Haltung der Ampel-Regierung. Ein Viertel der Befragten hatte hierzu keine klare Meinung.
Für die Umfrage wurden laut YouGov vom 4. bis 8. Oktober 2.151 Menschen online befragt. Es handele sich um eine repräsentative Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politischem Interesse.
Bei dem Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 waren 1.200 Menschen getötet worden, rund 250 wurden verschleppt. Israels Armee reagierte massiv und riegelte den Gaza-Streifen ab, den die Hamas beherrscht. Tausende Menschen kamen ums Leben. Mittlerweile hat sich der militärische Konflikt regional ausgeweitet.