Türkische Gemeinde besorgt über Gewalt nach 7. Oktober

Türkische Gemeinde besorgt über Gewalt nach 7. Oktober

Berlin (epd). Anlässlich des ersten Jahrestags des Terroranschlags der Hamas auf Israel vom 7. Oktober ruft die Türkische Gemeinde Deutschland dazu auf, jeglicher Form von Menschenfeindlichkeit entschlossen entgegenzutreten. Viele Menschen und verschiedene Communitys erlebten seit einem Jahr deutlich mehr Angst, Diskriminierung und Gewalt, erklärte der Verein am Dienstag in Berlin.

Der Krieg im Nahen Osten dürfe nicht auf Kosten der Sicherheit und Freiheit von Menschen in Deutschland gehen, betonte die Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde Deutschland, Aslihan Yesilkaya-Yurtbay: „Es erschreckt mich, wie sehr dieser Krieg unser Zusammenleben in Deutschland gefährdet und wie leichtsinnig und empathielos wir mit Gefühlen unserer Mitmenschen umgehen.“

Es sei verständlich, wenn Menschen Wut, Trauer und Frust empfinden angesichts des unendlichen Leids der Menschen auf beiden Seiten. Sie habe aber kein Verständnis dafür, wenn Menschen antisemitische oder terroristische Angriffe und den Tod von Zivilisten bejubeln, betonte sie. Ebenso inakzeptabel seien Ausschreitungen wie am Jahrestag des Terroranschlags in Berlin-Neukölln und Angriffe auf Polizeibeamte.

Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde Deutschland, Gökay Sofuoglu, verurteilte vor diesem Hintergrund Angriffe auf jüdisches Leben in Deutschland. Er kritisierte zugleich, dass „Gruppen pauschal verurteilt und verantwortlich gemacht werden für Terror oder militärische Operationen“. Die Menschen aus den betroffenen Communitys in Deutschland erführen alle das grausame Leid des Krieges, betonte er.