Berlin (epd). Der Vorsitzende des Rats für Nachhaltige Entwicklung, Reiner Hoffmann, fordert, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt des Transformationsprozesses von Wirtschaft und Gesellschaft zu stellen. Hoffmann sagte am Dienstag in Berlin, dass viele Menschen verunsichert seien und sich Sorgen um ihre Arbeitsplätze oder die Zukunft ihrer Kinder machten. Deshalb sei es zentral, die Menschen am Transformationsprozess zu beteiligen, damit sie selbst mitbestimmen und gestalten können.
Hoffmann eröffnete die 23. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), auf der Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zusammenkommen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wurde für den späten Vormittag erwartet.
Hoffmann lenkte den Blick auch auf die Bedeutung von guter Bildung für die Transformation. Sie sei entscheidend für „Beschäftigungsperspektiven und nachhaltige Lebensweisen“. Der Vorsitzende forderte zudem, die Bildungschancen in Deutschland von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Das sei eine Barriere für eine gelingende Transformation.
Der 15-köpfige Rat für Nachhaltige Entwicklung berät die Bundesregierung bei der Umsetzung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Darin erklärt Deutschland, wie es die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) umsetzen will. Zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen zählt unter anderem, die extreme Armut von fast 700 Millionen Menschen weltweit bis 2030 zu beseitigen. Weitere Ziele sind der Erhalt und Schutz der Lebensgrundlagen. Die Industriestaaten sollen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.