Osnabrück (epd). So viele Senioren wie noch bekommen einem Medienbericht zufolge zusätzlich zu ihrer Rente Sozialhilfe. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) berichtet, bezogen zur Jahresmitte bundesweit fast 729.000 Rentner die sogenannte Grundsicherung im Alter. Das gehe aus einer Auskunft des Statistischen Bundesamtes gegenüber der BSW-Gruppe im Bundestag hervor.
Der neue Höchstwert sei ein Anstieg um rund 37.000 gegenüber dem Vorjahr, im Juni 2023 hätten noch etwa 692.000 Senioren Sozialhilfe bezogen. Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben Menschen, die eine bestimmte Altersgrenze, derzeit 67 Jahre, erreicht haben und deren Rente nicht für ihren Lebensunterhalt ausreicht.
Die Zahl alter Menschen, die Sozialhilfe bekommen, steigt seit einiger Zeit. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung ist dabei zu berücksichtigen, dass die Zahl der Rentner insgesamt steigt und 2021 mit der Grundrente ein Freibetrag eingeführt wurde, der nicht auf die Höhe der Rente angerechnet wird.
BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass immer mehr Rentner zum Sozialfall werden, sei beschämend und eine bittere Bilanz für Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD). Die Dunkelziffer bei der Altersarmut liege vermutlich sogar deutlich höher, da sich „viele Senioren den demütigenden Gang zum Sozialamt“ ersparten.