Halle (epd). Das Attentat auf die Synagoge in Halle jährt sich am Mittwoch zum fünften Mal. Den Gedenktag werden die Stadt, die Jüdische Gemeinde sowie die evangelische Kirche mit mehreren Veranstaltungen begehen, wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte. Zum zentralen Gedenken um 17 Uhr in der Ulrichskirche haben sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, angekündigt.
Um 12 Uhr, zum Zeitpunkt des Attentats vor fünf Jahren, wird es den Angaben zufolge ein stilles Gedenken im Innenhof der Synagoge geben, an dem neben Haseloff auch Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) teilnehmen wird. Zugleich werden stadtweit die Kirchenglocken läuten. Die Hallesche Verkehrs-AG wird ihre Fahrzeuge kurzzeitig stoppen.
Nach der öffentlichen Gedenkveranstaltung um 17 Uhr wird um 18.30 Uhr eine Andacht mit Musik auf dem Marktplatz stattfinden. Sie wird von der Stadt Halle, dem Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis und der Jüdischen Gemeinde gemeinsam gestaltet.
Am 9. Oktober 2019, dem jüdischen Feiertag Jom Kippur, hatte der Rechtsterrorist Stephan B. einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt und dabei eine 40-jährige Frau vor dem Gotteshaus und einen 20 Jahre alten Mann an einem benachbarten Imbiss getötet. Zwei weitere Menschen verletzte er schwer. Sein Versuch, in die Synagoge einzudringen, scheiterte an der Tür. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte B. im Dezember 2020 zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung.