Mainz (epd). Die alt-katholische Kirche hat sich auf ihrer am Sonntag zu Ende gegangenen Bistumssynode in Mainz von rechtsextremem Gedankengut distanziert. Ein Antrag, der Mitglieder rechtsextremer Parteien von allen kirchlichen Ämtern ausschließen sollte, wurde nach Angaben des Deutschland-Bistums der Kirche jedoch nicht verabschiedet. Nach intensiver Debatte hätten Bedenken wegen möglicher juristischer Fallstricke überwogen, teilte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Stattdessen beschloss die Synode eine Resolution gegen Rechtsextremismus und Rassismus.
In seinem Bericht an die Synode hatte Bischof Matthias Ring es zur Pflicht aller Kirchenmitglieder erklärt, sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen. Keinesfalls dürften Alt-Katholiken daran mitwirken, das demokratische Gemeinwesen zu ruinieren -„auch nicht mit dem Wahlzettel“.
Die alt-katholischen Gemeinden und Ortskirchen entstanden Ende des 19. Jahrhunderts, als katholische Christen die damals neuen Glaubenssätze von der Unfehlbarkeit des Papstes nicht anerkennen wollten. Das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland mit Sitz in Bonn hat nach eigenen Angaben rund 16.000 Mitglieder. Im Gegensatz zur Katholischen Kirche haben die Alt-Katholiken den Pflicht-Zölibat abgeschafft, auch Frauen steht das Priesteramt offen.