Santiago de Chile, Buenos Aires (epd). Hunderttausende Menschen haben am Mittwoch (Ortszeit) in Argentinien gegen Sparmaßnahmen im Hochschulbereich demonstriert. Vor dem Kongressgebäude in der Hauptstadt Buenos Aires forderten Demonstranten Präsident Javier Milei auf, die Finanzierung der Universitäten an die Inflation anzugleichen.
Öffentliche Universitäten, Studierendenorganisationen, Gewerkschaften und die Opposition hatte zu den Protesten aufgerufen, nachdem Milei im September ein Veto gegen ein Gesetz zur Angleichung der Hochschulfinanzierung an die jährliche Inflation von über 240 Prozent angekündigt hatte. Dieses wurde von der im Parlament und Senat dominierenden Opposition gegen den Willen der Regierung beschlossen.
Das derzeitige Budget der Universitäten sei „katastrophal“, hieß es in einer Pressemitteilung aller öffentlichen Universitäten Argentiniens im September. Über 70 Prozent der Angestellten würden Löhne unter der Armutsgrenze erhalten und die Forschung sei aufgrund fehlender Ressourcen praktisch lahmgelegt.
Es ist die zweite Mobilisierung der Universitäten innerhalb von einem halben Jahr. Bereits im April gingen der Zeitung „La Nación“ zufolge knapp eine halbe Million Menschen für die öffentliche Hochschulbildung auf die Straße. Argentiniens Hochschulbildung gilt als eine der besten in ganz Lateinamerika, sie ist kostenlos und für alle Personen mit einem abgeschlossenen 12. Schuljahr ohne weitere Prüfung zugänglich.