Berlin (epd). Infolge des islamistisch motivierten Messeranschlags in Solingen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Gruppe mit Experten und Expertinnen zur Islamismusprävention zusammengerufen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, hat die „Task Force“ am Dienstag die Arbeit aufgenommen. In den kommenden zwei Jahren soll das Gremium Handlungsempfehlungen für Prävention und Deradikalisierung erarbeiten, hieß es. Als erstes soll es sich mit der Bekämpfung von Online-Radikalisierung junger Menschen beschäftigen.
Der Gruppe gehören den Angaben zufolge neun Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Sicherheitsbehörden an, darunter der Professor für islamische Theologie, Mouhanad Khorchide, der Islamwissenschaftler Michael Kiefer und die Berliner Expertin für Islamismusprävention, Claudia Dantschke.
Immer häufiger sehe man junge Täter, die sich im Netz und in Chats radikalisiert hätten, sagte Faeser. „Diese Radikalisierungsprozesse müssen wir früher erkennen und stoppen - und möglichst von vornherein verhindern, dass sich weitere junge Menschen radikalisieren“, ergänzte sie. Die interdisziplinäre Expertengruppe ist Teil des von der Bundesregierung angekündigten Sicherheitspakets, das Konsequenzen aus dem Messeranschlag ziehen soll.