Hamburg (epd). Kinder sind nach einer Untersuchung der Krankenkasse DAK in Hitzeperioden gesundheitlich besonders gefährdet. Ab 30 Grad Celsius steige bei ihnen das Risiko für Hitzeschäden wie Sonnenstich, Krämpfe und Erschöpfungssymptome um das Achtfache, ab 25 Grad um das Siebenfache, heißt es in dem am Freitag in Hamburg veröffentlichten DAK-Kinder- und Jugendreport. Jüngere Kinder sind danach am stärksten betroffen: Für Grundschulkinder steigt das Risiko für eine Hitzeerkrankung um das Neunfache.
Die Kinder selbst klagten einer ergänzenden Umfrage zufolge über Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Kreislaufbeschwerden. Insgesamt hätten 74 Prozent von ihnen bei Hitze gesundheitliche Probleme. Rund zwölf Prozent der Kinder waren mit Hitzebeschwerden beim Arzt. Insgesamt waren im Studienzeitraum 2018 bis 2022 rund 29.000 Kinder bereits ab 25 Grad mit Hitzeschäden in Praxen oder Krankenhäusern.
In ihrem Kinder- und Jugendreport untersuchte die DAK nach eigenem Bekunden erstmals die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Für die Studie verknüpfte die DAK die Abrechnungsdaten von 794.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren mit rund drei Millionen Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes von 2017 bis 2022. Zusätzlich wurden 1.219 Eltern und deren Kinder zum Thema Hitze befragt.
DAK-Vorstandschef Andreas Storm forderte vor dem Hintergrund der globalen Erderwärmung einen Hitzeschutz „von der Kita bis zur Schule, vom Spielplatz bis zum Fußballplatz“. Die Eltern-Kind-Befragung im Auftrag der DAK-Gesundheit ergab aber auch, dass sich 78 Prozent der Kinder sehr gut oder gut über Hitzeschutzmaßnahmen informiert fühlten, darunter ausreichend trinken, kühle Orte aufsuchen und luftige Kleidung tragen.