Berlin (epd). Sozialverbände haben am Montag mit einer Demonstration in Berlin gegen Sparmaßnahmen bei Freiwilligendiensten protestiert. Am Bundesfamilienministerium überreichten sie eine von 100.000 Menschen unterzeichnete entsprechende Petition, wie das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mitteilte.
Bei der Protestaktion berichteten Jugendliche von ihren Erfahrungen und wiesen auf die Bedeutung der Dienste hin. Anschließend führte ein Demonstrationszug zum Brandenburger Tor. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Erik von Malottki forderte bei der Abschlusskundgebung ein „Recht auf Freiwilligendienste“. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Nadine Ruf nannte es ein Alarmsignal, dass viele Träger mit Blick auf den Haushalt Plätze abbauen wollten: „Wir brauchen Menschen, die sich engagieren - gerade mit Blick auf die Landtagswahlen im Osten.“
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut forderte, geplante Kürzungen im gesamten Bildungsbereich zurückzunehmen. Der Sprecher des Landesarbeitskreises Freiwilligendienste Berlin, Fabian Wolf, sagte, es gelte, das Vertrauen in Demokratie und Institutionen durch eine Stärkung der Freiwilligendienste zu fördern.
Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 sieht nach Angaben der Diakonie bei den Freiwilligendiensten Einsparungen im Umfang von 40 Millionen Euro vor. Dies entspreche einer Kürzung der Mittel um rund zwölf Prozent. Die geplanten Einsparungen führten zu einer gravierenden Planungsunsicherheit und einem Abbau von Strukturen, warnte der kirchliche Sozialverband.