Berlin (epd). Am globalen Klimastreiktag haben Anhänger von „Fridays for Future“ im Berliner Regierungsviertel mehr politische Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung gefordert. Im Fokus der Kritik standen bei den Protesten von mehreren tausend Menschen am Freitag sowohl die Bundesregierung als auch die Opposition. Statt den Klimawandel überzeugend zu bekämpfen, würden Autobahnen ausgebaut und Klimagesetze abgeschwächt, hieß es bei einer Auftaktkundgebung am Kanzleramt.
Auch der Schriftsteller Marc-Uwe Kling, der mit den Känguru-Chroniken bekannt wurde, nahm an dem Protest teil. Allein durch individuelle Veränderungen könne der ökologische Kollaps nicht aufgehalten werden, sagte er. Mehr Einsatz der Politik gegen die Klimakrise sei nötig.
Klimaproteste waren am Freitag bundesweit an mehr als 100 Orten geplant. Unter dem Motto „#NowForFuture“ wurde ein schneller Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein Ende aller fossilen Investitionen gefordert. Ein Jahr vor der Bundestagswahl werde mit den Protesten „ein klares Zeichen in Richtung Regierungsparteien“ gesetzt, dass das Klima Priorität bekommen müsse, hieß es: „Bis zur Wahl bleibt der Ampelkoalition noch ein Jahr, um die Veränderungen anzugehen, die jetzt dringend notwendig sind.“
Mit Hochwasser und Stürmen zeige sich das Ausmaß der Klimakrise auch in Deutschland immer deutlicher, hieß es: „Die Klimakrise trifft uns immer intensiver.“ Es gebe keinen Zweifel, dass die Lage „katastrophal und dringend“ sei. Erforderlich sei eine sozial-gerechte Klimawende mit Investitionen für Klima und Menschen.