Störaktionen beim ersten CSD in Wismar

Störaktionen beim ersten CSD in Wismar

Wismar (epd). Beim ersten Christopher Street Day (CSD) in Wismar hat es Störaktionen rechter Gruppen gegeben. Neben dem CSD mit rund 2.100 Menschen fand am Samstag eine nicht angemeldete Gegendemonstration mit bis zu 200 Teilnehmern statt, wie die Polizei am Wochenende mitteilte. Bereits vor Beginn der Kundgebungen seien auf dem Wismarer Bahnhof Teilnehmende beider Seiten aufeinandergetroffen, die Polizei habe Auseinandersetzungen zwischen mehreren Personen stoppen müssen.

Ein 30-Jähriger wurde den Angaben zufolge bis zum Abschluss des Versammlungsgeschehens in Gewahrsam genommen. Gegen ihn sei ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden.

Zudem hätten Polizisten bei zwei Jugendlichen, die sich auf dem Weg zur Gegendemonstration befanden, eine Schreckschusswaffe sowie ein Butterflymesser gefunden und sichergestellt. Auch gegen die Jugendlichen seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Insgesamt begleitete die Polizei das Geschehen mit etwa 200 Einsatzkräften.

Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) würdigte vor Ort die bunte Demonstration für LGBTQ+-Rechte „als wichtiges Zeichen für Akzeptanz und Selbstbestimmung“. Angesichts der Störaktionen rechter Bündnisse sagte sie: „Als Landesregierung werden wir nicht akzeptieren, dass Menschen auf Grund ihrer sexuellen Identität oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert und bedroht werden.“

Alle seien dazu aufgerufen, sich entschieden gegen jede Form von Hass, Ausgrenzung und Diskriminierung zu stellen, betonte die Ministerin. Vielfalt in der Gesellschaft sei eine Stärke, keine Schwäche.