Berlin (epd). Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) ist am Donnerstagabend bei einem öffentlichen Auftritt in der Siemensstraße von mehreren Personen tätlich angegriffen und beleidigt worden. Eine Gruppe von 40 Personen habe ihn an einem Rednerpult umringt, verfassungsfeindliche Parolen gerufen und Pyrotechnik gezündet, teilte die Polizei am Freitag mit. Ein Mikrofonständer sei in Richtung des Senators geworfen worden.
Chialo blieb den Angaben zufolge unverletzt. Er habe unter Polizeischutz das Gelände verlassen, hieß es. In der Folge seien neun Personen vorübergehend festgenommen worden.
Ein Großteil der Täter trug den Angaben zufolge sogenannte Palästinensertücher. Sie riefen unter anderem die verbotene, als israelfeindlich geltende Parole „From the River to the Sea“, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit. Die Parole (Deutsch: „Vom Fluss zum Meer“) bezieht sich auf das Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer, zu dem neben Israel auch das Westjordanland und der Gazastreifen gehören. Überdies hätten die Täter den Senator einen Rassisten genannt.
Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin führt demnach Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, der Beleidigung, der Nötigung sowie des Hausfriedensbruchs.