Berlin (epd). Die Verbände der freien Wohlfahrtspflege appellieren an den Bundestag, in die soziale Infrastruktur zu investieren statt Sozialausgaben zu kürzen. In einem am Freitag in Berlin veröffentlichten Aufruf zur laufenden Generaldebatte im Parlament heißt es, schon jetzt befänden sich die Einrichtungen der sozialen Arbeit „in einer dramatischen finanziellen Lage“. Der Entwurf der Bundesregierung für den Etat 2025 sehe dennoch Kürzungen in verschiedenen Bereichen der sozialen Infrastruktur vor.
Michael Groß, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, forderte, angesichts der „besorgniserregenden Lage unserer Demokratie“ dürfe nicht bei der sozialen Arbeit gespart werden, die sozialen Zusammenhalt schaffe. Die Haushaltspolitik der Bundesregierung habe die Einrichtungen im vergangenen Jahr bereits „hart getroffen. Wir brauchen endlich mehr Investitionen in die Menschen und sozialen Einrichtungen“, erklärte er.
Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch verdeutlichte am Beispiel der Migrationsfachdienste seiner Organisation die Bedeutung der finanziellen Förderung durch den Bund: Sie unterstützten „zugewanderte Menschen dabei, bei uns anzukommen und sich zurechtzufinden, die deutsche Sprache zu lernen, eine Ausbildung zu machen oder eine Arbeit aufzunehmen“. Gut integrierte Menschen wiederum könnten ihren Beitrag „zu einem solidarischen und demokratischen Miteinander“ leisten.